Müller-Gemmeke schilderte eingangs die Komplexität und die Ausmaße der Aufgabe, die sich unserer Gesellschaft stellt. Sie spannte den Bogen von den außenpolitischen Versäumnissen in den Krisenländern über mangelnde Hilfeleistung in Flüchtlingslagern im Nahen Osten (zwei Drittel aller Flüchtling sind Binnenflüchtlinge), der Zerstrittenheit der EU in Fragen der Flüchtlingsaufnahme bis hin zu den Fragen der Registrierung, Erstaufnahme und letztlich der dezentralen Unterbringung anerkannter Flüchtlinge. Müller-Gemmeke berichtete über zahlreiche Gespräche mit Flüchtlingen und Besuche in Erstaufnahmeeinrichtungen, die sie sehr betroffen machten. Das außerordentliche Engagement der Ehrenamtlichen vor Ort stimmt sie aber auch optimistisch, dass unsere Gesellschaft die Integration der Flüchtlinge langfristig schafft. Als Fraktionssprecherin der Grünen im Bundestag für Arbeitnehmerrechte ist für sie der erleichterte Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge eine wesentliche Voraussetzung. Dringlichste innenpolitische Aufgabe sei es, im Rahmen des Rechtsstaates und der Grundrechte Asylverfahren zu beschleunigen und bürokratische Abläufe zu optimieren, die dazu notwendigen Gelder bereit zu stellen und außenpolitisch darauf zu drängen, dass Europa einheitlich und solidarisch handelt. Positiv bewerteten alle Teilnehmer die Anstrengungen zur Integration der Flüchtlinge in Wannweil, wo Ehrenamtliche und die Verwaltung eng zusammenarbeiten. J. Hespeler
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