In Ihren Abschiedsreden brachten die beiden Rätinnen eine deutliche Kritik am Wannweiler Gemeinderat zum Ausdruck.
Sabine Altenburger sprach über den oft gehörten Satz, dass die Räte doch Vertrauen haben sollen in die Vorlagen der Verwaltung: Zitat: Vertrauen? Wir sind doch als Gemeinderat nicht nur ein Beratungsgremium, sondern auch ein Kontrollorgan – da hilft Vertrauen nicht weiter, nur Fakten, Argumente, inhaltliche Diskussion vor allem mit der Verwaltung, die ja Fachleute sind oder diese zumindest schon befragt hatten… keine leichten Entscheidungen waren das - manchmal mit schlaflosen Nächten.
Ihr Fazit: Das Neue fand so nur schwer Platz. Doch genau das brauchen wir, denn die Welt hat sich rasant verändert. dass Wannweil lebenswert und liebenswert wie früher bleibt, dass sich die Menschen hier zu Hause und sich sicher fühlen, braucht es den stetigen Wandel. Klimaschutz, Energiewende, demografischer und sozialer Wandel – große Aufgaben und Veränderungen.
Ruth Uhlisch formulierte Ihren Rückblick zum Teil in leicht satirischer Ausdrucksweise. Zitat: Ganz neu für mich in den letzten fünf Jahren war die Majersche Terminierung. Vorher kannte ich nur Deadlines wie zum Beispiel 30. September oder bis zum 10. Arbeitstag des Monats. Die Mayersche Terminierung hört sich so an: Wir sind dran. Oder: In einer der nächsten Sitzungen werden wir sie informieren. Oder: Wir wissen das, aber im Moment… Und so schweben Themen wie Eröffnungsbilanz, Hegis Bebauung, Zebra- und Fahrradstreifen irgendwo im Nirgendwo und immer mal wieder wird der aktuelle Stand angefragt oder die Themen erscheinen auf der Agenda. Am besten gefällt mir dabei die Aussage: Glauben sie mir, wir sind dran. - Mach‘ ich! Denn Glauben ist nicht Wissen und 14 GemeinderätInnen mit gesundem Halbwissen sind darauf angewiesen, dass sie angemessen und umfassend informiert werden und den Aussagen der Verwaltung und des Bürgermeisters vertrauen können.
Ruth Uhlisch kommentierte auch eine gelegentliche Argumentation von Erich Herrmann, dem Fraktionsvorsitzenden der CDU: Und sonst? Nach einer der ersten Sitzungen, als alle Sachargumente bereits ausgetauscht waren (und ich weiß leider nicht mehr, um was es ging), meintest du, lieber Erich: Der Wannweiler will das so! Eine fast philosophische Aussage, die zu vielen Fragen führt: Wer ist der Wannweiler und was will er und warum? Und: Was ist vor allem mit der Wannweilerin? Danke dafür! Der Satz ist - als Running Gag - in den Uhlischen Familienwortschatz eingegangen. Und für diese unbekannten Wannweilerinnen und Wannweiler sitzen wir hier. Das Interesse an der Arbeit des Gemeinderats scheint oftmals eher gering, aber dann wiederum kommen Themen auf, die die Wannweiler Volksseele in Wallung bringen. Und so soll es auch sein!
Beide Reden können Sie hier im vollen Wortlaut nachlesen: Sabine Altenburger: Link Ruth Uhlisch: Link
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